Push Up 1-3
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©volkstheater | Alexandra Sommerfeld

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©volkstheater | Elisabeth Kopp Alexandra Sommerfeld

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©volkstheater | Christiane Ostermayer Simon Hatzl

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©volkstheater | Sabine Herget Wolfgang Klivana

Push Up 1-3

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Roland Schimmelpfennig

Österreichische Erstaufführung in einer Koproduktion mit dem Volkstheater Wien | Direktion Emmy Werner

Speed kills. Im Blickwinkel der Karriere hat das Leben nur noch eine Richtung: nach oben, ganz nach oben.

Die Waffen der Business-Samurai sind unblutig, aber nichtsdestotrotz manchmal tödlich. Zu gewinnen gibt es nichts im globalen Wettbewerb und bis auf den Arbeitsplatz nur wenig zu verlieren. Verlieren ist beim „Abenteuer Wirtschaft“ ohnehin nicht vorgesehen.

>>> Nestroy-Preis 2002 für das ‚Beste Stück‘ | Autorenpreis <<<

Termine

Spielzeit 2001/2002

Premiere am 13. März 2002 im Forum U3 | Volkstheater

Besetzung

mit Erwin Ebenbauer Simon Hatzl Sabine Herget Wolfgang Klivana Elisabeth Kopp Alexander Lhotzky Christiane Ostermayer Alexandra Sommerfeld


Inszenierung Sabine Mitterecker Raum Notker Schweikhardt Kostüm Vera Winkler

Dramaturgie Uwe Mattheiss

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Presse

„…eine kluge Meditation über die Art und Weise, wie hochgerüstete Menschen gnadenlos zurückfallen hinter die Standards ihrer eigenen Ethik…

Ein guter Abend, der in einer besseren Welt vielleicht groß wäre.“

Ronald Pohl | DER STANDARD | 14. März 2002

„ Die 8 Schauspieler überzeugen allesamt: Gespräche, Wortgefechte, schweigsames Lauern  verdichten sich zu intensiven, geladenen Momenten.

Es kämpfen Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, eine Genweration gegen die andere…Alles sind sie einsam. Alle fürchten vor allem eins: Kontrollverlust. „Emptionen sind Notsituationen“, sagt eine. Nur der Evakuierungsplan, der existiert nicht. 
sp | Die Presse

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Texte

nach oben, ganz nach oben. 

Der deutsche Dramatiker Roland Schimmelpfennig zeigt in seinem neuen Stück „Push Up 1-3“ die Firmenzentrale eines internationalen Konzerns im Längsschnitt. Erfolg bemisst sich hier nach Stockwerken. Leistungsbereite, flexible, kreative und vor allem immer jüngere Angestellte überbieten einander darin, möglichst schnell einen Job in Augenhöhe ihrer Chefs zu ergattern. Speed kills. Verlieren ist beim „Abenteuer Wirtschaft“ nicht vorgesehen. Das ist etwas für Unflexible, die vor den Herausforderungen der Informationsgesellschaft nicht bestehen. Wo alles möglich erscheint, ist nichts gewiss. „Push Up“  (engl. für Liegestütz), das permanente Stemmen für den Kurs der „Ich-Aktie“ macht mürbe.


Hans, der sechzigjährige Manager, dessen Erfahrung und Leistung in einer „neuen Unternehmenskultur“ nicht mehr zählt, kämpft in langen Nächten auf dem Hometrainer gegen das Alter, die Pfunde und das Scheitern an der jungen Konkurrenz. Frank, sein jüngerer Gegner teilt die Einsamkeit mit „Natascha“, einer gebührenpflichtigen Pornobilddatei aus dem Internet. Für Robert und Patrizia, zwei erfolgsverwöhnte  Nachwuchskräfte, gerät eine Episode mit Gelegenheitssex zur Sensationen im tristen Büroalltag bis sie merken, dass sie um dieselbe Position konkurrieren. Selbst Höchstleistungen sind keine Garantie fürs berufliche Überleben. Angelika, die Firmenchefin feuert Sabine, ihre beste Abteilungsleiterin, die sie zu überflügeln droht.


In der neuen Arbeitswelt verschwimmt die Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem. Arbeit und Freizeit werden eins. Das Team ersetzt die Familie. Doch diese Gemeinschaft bietet keinen Schutz. Beim täglichen Eliminationsspiel im Büro droht jedem zu jederzeit das Ausscheiden. Es herrscht totale Mobilmachung. Gleich dreimal kommt es zum Finalkampf um die berufliche Existenz, drei Männer, drei Frauen, drei Duelle: Frau/Frau, Mann/Frau, Mann/Mann. Der Einsatz geht aufs Ganze, der Ausgang ist ungewiss.


Die Waffen der neuen Business-Samurai sind unblutig, aber nichts desto trotz manchmal tödlich. Mitten im Schlagabtausch kommt die Frage nach dem Sinn des Kampfes und seiner Opfer gar nicht erst auf. Heinrich und Maria sind die einzigen, die sie stellen. Die beiden Pförtner verwalten die Kampfzone, ohne zu kämpfen. Denn zu gewinnen haben sie nichts im globalen Wettbewerb und bis auf den Arbeitsplatz nur wenig zu verlieren.

Preise

Nestroy-Preis 2002 für das ‚Beste Stück‘ | Autorenpreis

Weitere Beteiligte

Bewegungstraining Nina Gabriel Videobearbeitung und Dokumentation Joerg Burger Regieassistenz Astrid Schneider Bühnenbildhospitanz Maria Krisper Souffleuse Kristina Kranz

Illustration Barbara Kovacs Fotos ©volkstheater

Aufführungsrechte S. Fischer Theater- und Medienverlag

Fördergeber

Ermöglicht durch die Kulturabteilung der Stadt Wien MA7